Jedes Jahr bringt die Hightech-Industrie eine Vielzahl an Hardware-Produkten wie Smartphones, Tablets und Konsolen, aber auch Software beziehungsweise Online-Dienste heraus. Dadurch entsteht jede Menge Konkurrenz unter den Firmen. Neben Erfolgsgaranten wie dem iPhone 5s oder dem Samsung S4 floppen allerdings auch viele Produkte. In unserem Jahresrückblick fassen wir für Euch noch einmal die Flop-Highlights 2013 zusammen und verraten Euch was es mit dem kläglichen Scheitern auf sich hat.
Nicht jedes Gerät oder Dienst hält was er ursprünglich verspricht oder für was er angedacht ist. So floppt immer wieder das eine oder andere Produkt – was nicht zuletzt an den Verkaufszahlen deutlich wird, die wiederum als Indikator für die Akzeptanz innerhalb der Nutzergemeinde stehen.
10. Galaxy Gear: Magerer Anklang des Smartwatch-Vorreiters
Anfang September stellte Samsung seine Smartwatch Galaxy Gear im Rahmen der IFA 2013 vor. Entgegen des anfänglichen Hypes zog sich die Computer-Uhr jedoch schnell die Missgunst der Fachpresse zu. Einerseits erfüllt sie zwar die grundlegenden und versprochenen Funktionen wie Anzeige von Nachrichten, Terminen und – nicht zuletzt – der Uhrzeit, was sie qualitativ zu vermutlich einer der besten Smartwatches unter den Pionier-Modellen macht; andererseits stecken noch so einige Merkmale in den Kinderschuhen.
Das heißt: Das Design ist zu klobig, das Display zu klein und zudem kann sie nichts, was ein Smartphone nicht besser könnte. Gerade die Nachteile halten Gadget-Fans davon ab, sich eine Galaxy Gear für rund 260 Euro zu zulegen. Dafür sprechen die Zahlen. Erst kursierte das Gerücht, die Gear habe sich bisher nur 50.000 Mal verkauft. Samsung meldete sich kehrtwendend zu Wort und sprach von 800.000 verkauften Exemplaren, was allerdings alles andere als ein Grund zum Jubeln ist. Bleibt abzuwarten, ob die für 2014 angekündigte Gear 2 diese Mankos wett macht
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9. Google-Container: Sinkender Erfolg
Vor rund zwei Monaten sorgt Google für Marketing-Furore als es in der Bucht von San Francisco ein verhülltes Container-ähnliches Gebilde auf Treasure Island errichtet, das den Anschein trug, es sei ein schwimmendes Daten-Center samt Google Glass Store. Diese Vermutung war damals nicht all zu weit hergeholt, da Google sich ein derartiges Konstrukt bereits hat patentieren lassen. Seitdem hat sich dieses Konstrukt jedoch als Flop herausgestellt, da Google nicht in der Lage war, die entsprechende Lizenz für seinen extravaganten Store zu bekommen.
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8. Blackberry 10: Betriebssystem trägt zum Firmenuntergang bei
Das seit Ende dieses Jahres veröffentlichte und auf QNX basierte Betriebssystem Blackberry 10 sollte eigentlich das klassische Blackberry OS ablösen und fand sein Debüt auf dem Smartphone Blackberry Z10. Der Erfolg blieb allerdings aus. Das heißt: Nachdem das kanadische Unternehmen ein Jahr lang versuchte, das Betriebssystem zu vermarkten, es jedoch niemand haben wollte, hat es den Hersteller nicht gerettet; nein, im Gegenteil, es trug maßgeblich zum Untergang von Blackberry bei.
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7. QR-Codes: Nutzlose Strich-Code-Alternative
Die schwarz-weißen Muster tummeln sich zwar nicht erst seit diesem Jahr auf Plakaten, Bierdeckeln und anderen Werbeflächen, doch aufgrund ihres sinnfreien Nutzens haben sie auch 2013 einen festen Platz in der Flop-Parade. Wer einen dieser Codes scannt, gelangt in der Regel lediglich zur Marketing-Webseite des werbenden Unternehmens – exklusive oder interessante Informationen verstecken sich dahinter meistens nicht. Einen vergleichbaren Effekt erzielt man übrigens auch dann, wenn man die URL manuell in den Browser eingibt. Somit sind die QR-Codes alles andere als eine bahnbrechende Erfindung.
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6. Windows RT: Verwirrung und mangelndes App-Angebot
Der Begriff „Windows“ zog einmal jede Menge positive Aufmerksamkeit auf sich – dem scheint nun nicht mehr so zu sein. Seitdem Microsoft sein Betriebssystem Windows RT für Geräte mit ARM-Architektur wie Tablets herausbrachte, büßte das Unternehmen 900 Millionen US-Dollar beim Verkauf seines Surface RT ein – was nicht zuletzt an der verwirrenden Marketing-Strategie sowie an dem dürftigen App-Angebot liegt.
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5. HTC First „Facebook Home“: Aufgedrängtes Facebook stößt auf Ablehnung
Facebook ist – ohne Zweifel – ein Erfolg, auch wenn es immer wieder Kritik wie etwa zu den Privatsphäre-Einstellungen hagelt. Ganz anders sieht es wiederum beim HTC First, auch bekannt als „Facebook Phone“, aus. Bei diesem Smartphone dominiert Facebook beziehungsweise die Anwendung "Facebook Home" die Startoberfläche mit der Idee, das Soziale-Netzwerk-Leben samt Freunde über alles andere zu stellen. Dass Facebook sich den Nutzern derart aufdrängte, stieß jedoch auf große Ablehnung innerhalb der Gemeinde. So floppte das HTC First trotz weit angelegter Marketing-Kampagne.
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4. Nintendo Wii U: Konsole im Erfolgssturzflug
Als Nintendo die Wii herausbrachte, erfreute sich die Konsole aufgrund ihrer innovativen Steuerung großer Beliebtheit, was vor allem unter den sportbegeisterten Nutzern deutlich wurde. Um den Erfolgskurs weiter auszubauen, entschied sich das japanische Unternehmen, die Wii U zu veröffentlichen, was letztendlich in einem Disaster endete.
Warner Bro beispielsweise fand die Idee der Wii U so schlecht, dass sich der Konzern dazu entschied, den Top-Seller Titel Batman Arkham Origins erst gar nicht für die Wii U in Produktion zu geben und sich stattdessen auf die Konkurrenten Sony Playstation und Microsoft Xbox zu konzentrieren. Im Juli stand es dann fest: Nintendo gab bekannt, dass der mangelnde Verkauf aufgrund wachsendem Desinteresse innerhalb der Nutzergemeinde dem japanischen Unternehmen 50 Millionen US-Dollar kostete.
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3. Twitter Music: Unbekannter Musik-Dienst
Twitters Video-App Vine war und ist nach wie vor im Gespräch – dafür stehen nicht zuletzt die hohen Einnahmen. Ganz anders sieht es bei der Musik-App Twitter Music aus. Was, Ihr habt noch nie davon gehört? Da geht es Euch nicht anders als hartgesottenen Twitter-Nutzern. Somit ist es kein Wunder, dass die App kläglich scheiterte.
2. Airtime: Mangelndes Interesse an Facebook-Video-Chat
Die vom ehemaligen Facebook-CEO und Napster-Gründer Sean Parker eingeführte App Airtime war dafür angedacht, Nutzern die Möglichkeit zu bieten, sich mit anderen per Video-Telefonie auf Facebook zu unterhalten. Dafür investierte Parker 33 Millionen US-Dollar, die sich allerdings nicht auszahlten. Trotz Unterstützung von Prominenten wie dem US-Talker Jimmy Fallon oder der Seinfeld-Größe Julia Louis Dreyfus konnte die App lediglich 10.000 aktive Nutzer in ihren Bann ziehen.
1. Google Chromebook Pixel: Überteuertes Laptop
Obwohl sich die Hardware des Google Chromebooks durchaus blicken lassen kann, ist die dahinterliegenden Idee allerdings alles andere als glorreich: Da das Chromebook beziehungsweise das darauf laufenden Chrome OS auf Web-basierte Apps setzt, muss das Laptop unentwegt mit dem Internet verbunden sein, um es nutzen zu können. Und dafür 1.300 US-Dollar zu bezahlen ist verschwendetes Geld, da man sich für deutlich weniger ein durchaus einsatzfreudigeres Laptop zulegen kann.
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