Ratgeber

Smart Home: Die 5 besten Heimautomatisierungen für Einsteiger und nahezu jeden Geldbeutel

Smart-Home-Kits mit fernbedienbaren Schaltern, Thermostaten und Sensoren ermöglichen nicht nur eine komfortable, sondern durchaus auch eine bezahlbare Gerätesteuerung für jeden Haushalt – bequem vom Smartphone aus. In unserem Ratgeber zeigen wir euch die fünf am leichtesten zu installierenden Smart-Home-Kits für nahezu jeden Geldbeutel.

Im intelligenten Zuhause sind alle Geräte miteinander verbunden und lassen sich mit dem Smartphone überwachen und steuern. Das steigert den Komfort, erhöht die Sicherheit und verbessert die Energieeffizienz. Bislang musste man dafür locker 10.000 Euro und mehr investieren. Doch dank neuer Smart-Home-Kits ist das intelligente Wohnen erschwinglich: Mit einem Wisch die Beleuchtung einschalten, elektrische Geräte kontrollieren und das Zuhause absichern – los geht’s ab 150 Euro. Dafür erhält man einfach einzurichtende Einsteigersysteme, die sich nach Bedarf erweitern lassen. In den folgenden Abschnitten stellen wir die fünf am leichtesten zu installierende Smart-Home-Kits für nahezu jeden Geldbeutel vor.

All-in-One-Lösungen für Einsteiger

Wer sein Haus oder seine Wohnung im Handumdrehen automatisieren möchte, kann auf eine Vielzahl preiswerter und leicht zu installierende Lösungen verschiedener Anbieter zurückgreifen. Viele neue Gebäude werden bereits in der Bauphase mit Bus-Systemen für eine zentrale Haussteuerung von Verbrauchern ausgestattet, etwa dem KNX-Feldbus. Dabei laufen Steuerleitungen parallel zu den Stromleitungen, was den Anschluss an intelligente Steuersysteme deutlich erleichtert.

Doch ihr müsst kein Bauherr werden und auch nicht den Elektriker zum Schlitzeklopfen in ihre eigenen vier Wände bestellen, um in den Genuss einer zentralen Gerätesteuerung über das Smartphone zu kommen: Viele Hersteller haben ihr Sortiment gerade in letzter Zeit um clevere Connected-Home-Einsteigerprodukte zum Nachrüsten erweitert – das Spektrum reicht von einfachen WLAN-Schaltern über fernsteuerbare Heizungsthermostate bis hin zu lichtsensitiven Funkdimmern.

1. RWE SmartHome

Die handliche Home-Automationslösung des Essener Energiekonzerns RWE hört auf den Namen Smart-Home und bietet eine große Palette an Modulen zur Gerätefernsteuerung: Nicht weniger als 17 Module erlauben die umfassende Kontrolle von Hauselektrik und Heizung über eine App. Standards wie schaltbare Steckdosen sind ebenso vertreten wie Unterputzschalter oder Rollladensteuerungen. Auch Solaranlagen, Fußbodenheizungen und internetfähige Heizkessel des Herstellers Buderus lassen sich mit dem SmartHome-System miteinander vernetzen.

Dreh- und Angelpunkt des RWE-Systems ist die SmartHome-Zentrale, die mit knapp 190 Euro zu Buche schlägt. Diese wird per Netzwerkkabel direkt mit dem WLAN-Router in eurem Haus verbunden – eine kabellose Anbindung per WLAN ist nicht vorgesehen. Die Zentrale nimmt über ein eigenes Funknetz Kontakt zu allen Modulen in Reichweite auf und erlaubt den Zugriff auf die Steuerfunktionen per Computer (Web-Interface) oder über die RWE SmartHome-App für Smartphones und Tablets.

Verhindern vor Ort große Distanzen oder dicke Mauern die Kommunikation zwischen Zentrale und einzelnen Modulen, lässt sich die Reichweite durch ein Funkrouter-Modul für knapp 70 Euro erhöhen, wodurch der Einsatz des SmartHome-Systems auch über mehrere Stockwerke hinweg und/oder im Kellergeschoss erfolgen kann.

Einrichtung per Code: Die Einrichtung des Systems erfolgt nach der Eingabe eines auf der Zentrale angezeigten Codes über den Webbrowser eures Computers. Die Geräte werden auf der großzügigen Bedienoberfläche übersichtlich inklusive ihres Betriebszustands angezeigt und lassen sich individuell benennen – zum Beispiel „Außenlicht EG“ oder „Thermostat Bad“. Module lassen sich per Mausklick ein- und ausschalten sowie mit Profilen für bestimmte Abfolgen versehen – etwa das zeitgesteuerte Ein- und Ausschalten der Außenbeleuchtung abends und morgens.

Auch die Schaltung über Zusatzmodule ist möglich, beispielsweise die Ansteuerung von Heizungsthermostaten über das Raumthermostat oder das automatische Herunterlassen der Rollläden während der Dämmerung. Für letzteren Anwendungsfall registriert der Lichtsensor im Außenbewegungsmelder die bevorstehende Nacht. Dank der Interaktion zwischen Zentrale und mehreren Modulen lassen sich auch komplexe Aktionsketten realisieren: Schlägt beispielsweise bei einem Brand der Rauchmelder an, lassen sich alle Rollläden im Haus hochfahren und die Beleuchtung einschalten. Selbst gemachte Profile legt ihr zur bequemen Steuerung vom Sofa aus auf die acht Tasten der optional für rund 70 Euro erhältlichen Funkfernbedienung.

App-Fernsteuerung: Über die für alle relevanten mobilen Betriebssysteme (iOS, Android und Windows Phone) erhältliche SmartHome-App wird die Steuerung der Anlage über Smartphones oder Tablets ermöglicht. Während der hausinterne Betrieb über WLAN keinerlei Einschränkungen unterliegt, ist für den mobilen Zugriff via Internet ein Zugangskonto bei RWE erforderlich, das laut Herstellerangaben zwei Jahre lang kostenlos genutzt werden kann. Über die zu erwartenden Folgekosten nach Ablauf dieser Gratis-Periode schweigt sich der Anbieter allerdings aus.

Fazit: Nicht ganz günstige Komplettlösung für nahezu alle Fälle der Hausautomatisierung.

2. Telekom Smart Home

Auch der größte deutsche Telefonanbieter möchte sich ein Stück vom Connected-Home-Kuchen abschneiden und hat aus diesem Grund mit Qivicon ein herstellerübergreifendes Konsortium zur Vernetzung von Haushaltsgeräten ins Leben gerufen. Die Telekom selbst bietet ihren Kunden ein knapp 300 Euro teures Einsteigerpaket namens Telekom Smart Home Starterpaket an. Im Paket enthalten ist die Qivicon Home Base als Steuereinheit, zwei Heizkörperthermostate, ein Rauchmelder sowie ein Zwischenstecker
zum Ein- und Ausschalten beliebiger angeschlossener Geräte.

Ähnlich wie die RWE SmartHome Zentrale fungiert auch die Qivicon Home Base als zentrale Steuereinheit, die direkt per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden wird und ihre Signale über ein proprietäres Funknetz an die registrierten Schalter und Sensoren übermittelt. Über die Telekom-Smart-Home-App lassen sich die angeschlossenen Geräte per Fingerzeig auf Tablets oder Smartphones mit iOS- oder Android-Betriebssystem steuern – per Internetverbindung auch von jedem beliebigen Ort aus. Wie bei RWE ist auch beim Telekom-Paket eine 24-monatige Nutzung des Remote-Service im Kaufpreis enthalten.

System erweitern: Während es bei RWE alles aus einer Hand gibt, erfordert die Erweiterung des Telekom Smart-Home-Netzes ein wenig mehr Eigeninitiative: Die Telekom bietet in ihrem Shop nämlich lediglich die vier Module Rauchmelder, Tür-/Fensterkontakt, Zwischenstecker und Heizkörperthermostat an. Dass sich mit der Home Base auch noch Dutzende weitere Module ansteuern lassen, erfährt man erst nach einem Blick auf die Qivicon-Homepage: Dort gibt es alles, was das Herz von Bastlern und Kontrollfreaks höher schlagen lässt – vom Dimmer über den Bewegungsmelder bis hin zum Wasserstandsmelder und Rollladen-Aktor.

Fazit: Firmenübergreifende Connected-Home-Lösung unter dem Label der Telekom, die auf Qivicon- und HomeMatic-Geräten basiert und daher durch hohe Erweiterbarkeit glänzt.

3. HomeMatic

Das in Ostfriesland ansässige Unternehmen eQ-3 hat vor bereits 30 Jahren eine Pionierrolle im Bereich Home Control übernommen. Vor 15 Jahren hat eQ-3 mit dem FS20-Funkschaltsystem einen Quasi-Standard für die Kommunikation zwischen Sensoren, Aktoren und Computern etabliert. Mittlerweile greifen viele namhafte Hersteller auf die Expertise der Ostfriesen zurück – so basieren unter anderem auch die RWESmartHome-Produkte auf Technologien von eQ-3.

Mit HomeMatic hat eQ-3 seine eigene Home- Control-Produktlinie zur Nachrüstung bestehender Gebäude und Wohnungen im Angebot. Auch dieses System setzt auf die kabellose Steuerung und wird über die für rund 150 Euro erhältliche Funkzentrale CCU 2 konfiguriert und betrieben. Sobald die CCU 2 direkt mit dem Router verbunden wurde, lässt sich die Anlage von jedem Computer aus über das Web-Interface WebUI einrichten und steuern. Die Palette an Sensoren und Aktoren ist groß – vom einfachen Zwischenstecker über Heizungsthermostate bis hin zu Rollladenschaltern ist für nahezu jeden Bedarf das richtige dabei.

Große Modulauswahl: Besonders stark ist das HomeMatic-System bei eher speziellen Anwendungen: So lassen sich komplette Wetterstationen, Regensensoren, Wasserstandsmelder, Neigungsmesser oder Kohlendioxidsensoren in das HomeMatic-
Netzwerk einbinden. Auch auf der Aktorenseite hat HomeMatic einige interessante Produkte zu bieten, unter anderem einen elektrischen Fensteröffner, einen Türschlossantrieb und ein Modul zur direkten Ansteuerung externer Alarmsysteme.

Apps von Drittanbietern: Während eQ-3 selbst keine mobile App zur Steuerung der HomeMatic-Komponenten anbietet, haben sich diverse Drittanbieter der Thematik angenommen und bieten komfortable Apps für iOS und Android an. So bietet PocketControl überaus komfortable Apps für das iPad oder das iPhone an, während Besitzer von Smartphones oder Tablets mit Android auf Home- Droid oder Home24 zurückgreifen. Die Apps werden laufend aktualisiert und um interessante Features wie 3D- oder Grundrissansichten erweitert.

Fazit: Umfassende Home Control-Produktreihe, mit der sich auch ausgefallene Steuerprozesse und Nutzungsszenarien realisieren lassen.

4. digitalSTROM

Die Schweizer digitalSTROM AG setzt nicht wie die anderen vorgestellten Anbieter auf eine Smart- Home-Funklösung, sondern auf eine Datenübertragung über das vorhandene Stromnetz. Ähnlich wie bei PowerLine-Netzwerken werden die Steuersignale über die Stromleitungen direkt an die Verbraucher, Sensoren und Aktoren geschickt. Dazu bedarf es eines erhöhten Installationsaufwands, da die Zentraleinheit – des knapp 400 Euro teuren digital-STROM-Servers – direkt auf die Strom führenden Hutschienen im Sicherungskasten montiert wird. Aus diesem Grund sollte die Installation unbedingt von einem Elektrofachmann durchgeführt werden.

Einmal im Sicherungskasten installiert, lässt sich der Server per Ethernet-Kabel mit dem Netzwerk verbinden und über einen herkömmlichen Webbrowser oder eine mobile Smartphone-App einrichten und steuern. Für bestimmte Szenarien – beispielsweise Abwesenheitssimulation oder Verbrauchsanalyse – lassen sich kostenlose Apps direkt auf dem DigitalStrom-Server installieren.

Einrichtung: Der Anschluss der Hauselektrik erfolgt bei digitalSTROM hauptsächlich über bunte Klemmen, die entfernt an Legosteine erinnern und wie herkömmliche Lüsterklemmen vor Lampenfassungen und Verbraucher geschaltet werden. Diese reagieren dann auf die Steuersignale vom digital-STROM-Meter, sodass die entsprechenden Verbraucher und Leitungen zentral gesteuert werden können – vom Schalten übers Messen bis hin zum Dimmen von Lampen. Eine Vierzimmerwohnung mit digitalSTROM auszurüsten und zu konfigurieren dauert etwa einen halben Arbeitstag, für ein Einfamilienhaus werden 1,5 Tage veranschlagt.

Installationskosten: Wie bei kabelgebundenen Lösungen üblich, kostet eine digitalSTROM-Installation deutlich mehr als eine vergleichbare Funkvariante. Allein für die Komponenten im Sicherungskasten werden schnell mal über 500 Euro zuzüglich Installationskosten fällig, während eine sechspolige Lichtklemme mit knapp 100 Euro zu Buche schlägt. Selbst so einfache Komponenten wie schaltbare Schuko-Zwischenstecker sind nicht unter 110 Euro zu haben, wobei sich die Kosten auch relativieren können. Mehr dazu findet ihr in der aktuellen SmartTest-Ausgabe.

Individuelle Szenarien: Das grundlegende Konzept von digitalSTROM geht über das Ein- und Ausschalten von Geräten hinaus. Geräte, die nicht schon von Haus aus vernetzt sind, werden mit entsprechenden Klemmen ausgestattet und per IP-Adresse in das Netzwerk integriert. Damit ist alles vernetzt. Welche Funktionen der Kunde nun nutzen möchte, ist per Software konfigurierbar. Dazu zählen etwa Anwesenheitssimulation, Raumstimmungen, Jalousiensteuerung, Hagelwarnservice und Sprachsteuerung. Wenn-Dann-Verknüpfungen sorgen für automatisierte Aktionen.

Macht man etwa morgens eine Nachttischleuchte an, weiß das Haus, dass ihr aufstehen wollt. Selbstständig wird im Bad das Radio eingeschaltet, das Licht gedimmt und die Kaffeemaschine angemacht. Es muss nicht zwingend ein „Ding Dong“ ertönen, wenn jemand an der Tür klingelt. Alternativ lässt man die Leuchten im Wohnzimmer blinken, um den Besuch anzukündigen. Die Konfigurationen lassen sich immer an die derzeitigen Lebensumstände anpassen.

Fazit: Kabelgebundene und professionelle Komplettlösung, die sich beliebig erweitern lässt. Sowohl die Installations- als auch die Gerätekosten fallen im direkten Vergleich mit den Funksystemen höher aus.

5. mobilcom-debitel SmartHome

Deutschlandweit wurden im zurückliegenden Jahr rund 150.000 Wohnungseinbruchsdiebstähle gemeldet – eine Zunahme von knapp fünf Prozent gegenüber 2013. Damit man sein Eigentum wirksamer vor Einbrechern schützen kann, hat mobilcom-debitel ein umfangreiches Starterpaket mit optionalen Zubehörmodulen geschnürt. Im Unterschied zu anderen Anbietern handelt es bei mobilcom debitel um ein Produkt aus verschiedenen Hardware Komponenten in Kombination mit Service-Dienstleistungen, für die ein monatlicher Paketpreis entrichtet werden muss. Dadurch fallen auch die einmaligen Investitionskosten deutlicher günstiger aus, als bei der Konkurrenz.

Grundausrüstung: Im Starterpaket Sicherheit, das in Kooperation mit dem französischen Telekommunikationsunternehmen SFR angeboten wird, sind zum einmaligen Grundpreis von 99 Euro neben einer zentralen Steuereinheit auch zwei Bewegungsmelder, ein Tür-/Fensterkontakt, eine Sirene für den Innenbereich, eine WLAN-Kamera sowie zwei Fernbedienungen zum Scharfschalten und Deaktivieren der Alarmanlage enthalten. Dank der im Systemintegrierten SIM-Karte werden auch bei einem Stromausfall sicherheitsrelevante Informationen beispielsweise auf ein Smartphone gesendet.

Kamera-Überwachung: Besonders interessant ist die Überwachung der eigenen vier Wände per IP-Kamera auf dem Smartphone. Dank integriertem Bewegungsmelder und praktischer Zoom-Funktion bekommt man jede Veränderung mit, die Infrarot-
LEDs reagieren sogar nachts. Man wird auf Wunsch per E-Mail benachrichtigt, sobald die Kamera eine Bewegung wahrnimmt. Für eine möglichst lückenlose Überwachung lassen sich auch mehrere Kameras für 199 Euro pro Stück installieren und verwalten. Als besonderes Extra werden alle Bilder beziehungsweise Videos 30 Tage lang in der Internet-Cloud gespeichert und stehen so jederzeit am Computer, Notebook und Mobilgerät zur Verfügung.

Bei Bedarf lässt sich die Sicherheitslösung um Module wie Rauchmelder, Wassermelder und externe Tastaturen (je 49 Euro) sowie um eine lautstarke Außensirene (99 Euro) oder schaltbare Steckdosen (39 Euro) erweitern.

Mit Laufzeitvertrag: Für den Betrieb der Anlage muss ein Vertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten und monatlichen Kosten von 19,99 Euro abgeschlossenen werden. Darin enthalten sind ein unbeschränkter Zugriff auf das Sicherheitssystem via Computer, Smartphone oder Tablet, wobei die Betriebssysteme Windows, Android und iOS unterstützt werden, sowie die Betreuung durch das Alarmcenter Europ Assistance. Letzeres organisiert beispielsweise während eurer Abwesenheit die Rund-um die-Uhr-Notreparatur vor Ort und Überwachung des Objekts bis zum Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen. Anfallende Kosten bis zu 200 Euro werden übernommen. Zudem können Kunden im Schadensfall sogar eine kostenlose psychologische Betreuung per Hotline in Anspruch nehmen.

Fazit: Für die Komplettlösung von mobilcom-debitel spricht die Kombination aus verschiedenen Sicherheitskomponenten mit Service-Dienstleistungen. Hinzu kommen eine einfache, sprachgesteuerte Installation sowie geringe Initialkosten. Dafür müssen Sie sich mindestens zwei Jahre binden.

Hinweis: Weitere Heimautomatisierungslösungen sowie Tipps und Tricks findet ihr in der aktuellen SmartTest-Ausgabe, die ihr im falkemedia-shop herunterladen könnt.

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