Test

Samsung Galaxy Note 10.1: Test der 2014-Edition

Nach dem wenig überzeugenden Galaxy Tab will Samsung mit einer Neuauflage des Note gegen das iPad Air und das Nexus 10 punkten. Wie viel 2014 im Tablet mit Stylus-Bedienung wirklich steckt, wird unser Test zeigen.

Nach dem nicht restlos überzeugenden Auftritt des Galaxy Tab 3 10.1 dürften Fans von Samsung große Hoffnungen in das neue Galaxy Note 10.1 setzen. Durch den zeitlich schon etwas größeren Abstand zum Vorgänger ist der direkte Vergleich zu diesem wenig sinnvoll. Viel interessanter dürfte die Frage sein, ob die Koreaner mit dem aktuellen Entwurf nicht nur beim etwas sperrigen Namen dem Anspruch eines Tablets für das Jahr 2014 gerecht werden.

Design und Verarbeitung: Gelungenes Polycarbonat-Kunstleder

Samsung scheint auch im kommenden Jahr keine großen Experimente bei der Materialauswahl zu planen. Wie praktisch alle Geräte des Herstellers, besteht die 2014 Edition des Note 10.1 vorwiegend aus Kunststoff Polycarbonat. Das bewährte Material wurde für die Rückseite diesmal mit einer Struktur überzogen, die der Oberfläche die Anmutung von Kunstleder verleiht. Optisch unterstützt wird der Effekt durch eine falsche, aufgesetzte Naht am Rand. Gewohnt gut wirkt dazu der durchgehende Rahmen im Alu-Look. Insgesamt liegt das Tablet rutschfest und angenehm in der Hand. Mit 543 Gramm sortiert es sich beim Gewicht genau zwischen dem leichteren iPad Air und dem etwas schwereren Nexus 10 ein.

Im Dauereinsatz wird man das Note 10.1 mit seinen Abmessungen von 171,4 x 243,1 x 7,9 mm trotzdem wohl eher mit beiden Händen halten. Genau hier liegt einer der ersten kleineren Kritikpunkte. Wie schon beim Tab 3 setzt Samsung beim 2014er Note zur Navigation auf zwei Sensortasten im Rahmen, die den als echte Taste ausgeführten Homebutton einrahmen.

Letzterer unterstützt durch seinen klaren Druckpunkt zwar den insgesamt sehr guten Eindruck bei der Verarbeitungsqualität, gerade die Sensortasten werden in der Praxis aber zu Beginn oft ungewollt ausgelöst. Hochkant gehalten liegt bedingt durch den schmalen Rahmen immer ein Handballen gefährlich nahe an der Zurück-Taste.

Prozessor und Hardware: Anschlussvielfalt & ein hochauflösendes Display

Einen sehr deutlichen Schritt Richtung Zukunft macht Samsung bei der Hardware-Ausstattung des Galaxy Note 10.1 2014 Edition. Das Herzstück bildet bei der im Test verwendeten LTE-Variante eine Quadcore-CPU mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHz. Ihr zur Seite stehen 3 GB RAM und eine GPU für Spiele. Wenig überraschend positioniert sich das Note 10.1 damit in den verschiedenen Benchmarks in der aktuellen Spitzengruppe. Gespart hat Samsung lediglich beim Speicherplatz. In Deutschland ist bisher nur eine Variante mit 16 GB Speicher verfügbar. Über den seitlich am Gehäuse angebrachten Slot für eine SD-Karten lassen sich allerdings bis zu 64 GB nachrüsten. Eine Investition, die man in jedem Fall ins Auge fassen sollte.

Genügend Speicherplatz vorausgesetzt, eignet sich das Galaxy Note nämlich hervorragend als Medienzentrale. Die seitlich angebrachten Lautsprecher liefern einen brauchbaren Sound, der erst nahe der höchsten Lautstärke blechern klingt. Die Ausgabe über Kopfhörer oder ein nicht im Lieferumgang enthaltenes Headset gelingt aber tadellos. Das WQXGA Super Clear LCD-Display verfügt über eine Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln und überzeugt besonders durch seine vergleichsweise hohe maximale Helligkeit. Auch Farben und Kontraste können sich sehen lassen. Zwar wirkt beides nicht so brillant wie die sonst oft von Samsung eingesetzte AMOLED-Technik, dafür wirkt die Darstellung hier etwas natürlicher. Texte lesen sich bei einer Pixeldichte von fast 300 ppi wortwörtlich wie gedruckt, ebenso machen HD-Filme mit dem Note Spaß.

Im Schnitt verbraucht das Tablet als Videoplayer pro Stunde knapp 14 Prozent seiner Akkuleistung von 8.220 mAh. Wie lange das Galaxy Note beim Einsatz unterwegs durchhält, hängt natürlich stark von der Anzahl der aktivierten Schnittstellen und der eingestellten Helligkeit des Displays ab. Im Battery Benchmark von MonacoDevDroid, der versucht ein durchschnittliches Nutzerverhalten zu simulieren, hielt das Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition circa 12 Stunden durch.

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Neben seinem bis hierhin überzeugenden Auftritt als mobiler Begleiter eignet sich das Note sehr gut als Medienzentrale für zu Hause. Hier holt sich das Tablet schon jetzt Filme und Co. über den neuen schnellen WLAN-Standard IEEE 802.11ac auf das Display, sofern die restliche Hardware im Heimnetzwerk mitspielt. Zur Übertragung auf den Fernseher stehen DLNA und MHL zur Verfügung. Letzteres stellt über den Micro-USB-Port (2.0) über ein Adapterkabel die Verbindung zum HDMI-Anschluss des TVs her. Bluetooth 4.0 und Wi-Fi direct runden die Liste der Verbindungsoptionen ab. Darüber hinaus erwähnenswert ist noch das verbaute Kamera-Duo.

Das rückseitige Modell schießt Bilder mit für Tablets ordentlichen 8 Megapixeln. Die Auflösung der Frontkamera ist mit 2 Megapixeln für Videotelefonie in guter Qualität ausreichend dimensioniert.

Betriebssystem und Funktion: Stark dank S-Pen

Bei allen positiven Eindrücken bei Design und Performance steht und fällt ein Tablet am Ende mit der Umsetzung des Bedienkonzepts. Eine Besonderheit der Note-Serie ist der Einsatz eines Stylus, den Samsung auf den Namen S-Pen getauft hat. Sobald dieser oben rechts aus den Rahmen gezogen wurde, öffnet sich sofort ein On-Screen-Menü mit speziell auf den Stift ausgerichteten Apps.

Angetan waren wir besonders vom Aktionsmemo. Hier öffnet sich ein Notizzettel in Form eines Pop-Ups zum schnellen Notieren von Adressen und Telefonnummern. Alle Eingaben lassen sich im Anschluss sofort an andere Apps weiterreichen.

Eine Telefonnummer wird so direkt zu den Kontakten hinzugefügt oder gleich angerufen, eine Adresse wandert direkt in die Navigation von Google Maps.

Darüber hinaus bietet das Galaxy Note 10.1 einen Multi-Window-Modus, bei dem sich zwei Apps den Bildschirm in der Mitte teilen. Damit wird auf der einen Seite beispielsweise das PDF des Skripts einer Vorlesung angezeigt, während man sich daneben mit dem S-Pen Notizen macht.

Unterm Strich lässt die Software-Ausstattung mit Android 4.3 und TouchWiz kaum Wünsche offen. Merkwürdig ist nur, dass die Bedienung manchmal ins Stocken kommt. Da dies kaum an der sehr potenten Hardware liegen kann, dürfte der Grund eher an der offenbar noch nicht ganz optimal angepassten Software von Samsung liegen. In diesem Fall dürfte sich das Problem in den kommenden Wochen in Form von Updates von selbst erledigen.

Bewertung
Name
Samsung Galaxy Note 10.1 2014
Pro
  • Display: Bei 2.560 x 1600 Pixeln machen Texte und HD-Videos gleich noch einmal so viel Spaß, zumal Samsungs Smart Screen Komfortoptionen beim Note vollständig enthalten sind und gut funktionieren.
  • Hardware: Schnelle Kombination aus CPU und GPU, viele Schnittstellen und ausreichend Arbeitsspeicher. Für das Jahr 2014 sollte das Note 10.1 gerüstet sein.
Contra
  • TouchWiz: In seltenen Fällen hakelt die Navigation durch die verschiedenen Menüs trotz der guten Hardware, was sich durch ein Software-Update durch Samsung aber beheben lassen sollte.
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