Lichtstark, leise, hochauflösend. So präsentiert sich das neue Tamron 70-200mm in der Telezoom-Oberklasse – und heizt der Konkurrenz mit sehr scharfen Bildergebnissen mächtig ein. Wir haben uns das Zoomobjektiv näher angesehen.
Schon auf der photokina hatte uns Tamron extrem detailreiche Bilder gezeigt, die angeblich mit dem neuen 70-200mm Telezoom entstanden sind. Entsprechend gespannt waren wir, als wir das Objektiv jetzt endlich im Testlabor aufs Stativ schrauben konnten. Nicht zuletzt dank Bildstabilisator (VC) und Ultraschallmotor (USD) sollte es den hervorragenden Vorgänger nochmals deutlich übertrumpfen können. Das 70-200mm 2,8 Zoom ist die Brot- und Butterlinse vieler Pressefotografen. Mit dem Objektiv lässt sich das Geschehen formatfüllend ins Bild rücken, der Hintergrund in Unschärfe auflösen und die Perspektive elegant verdichten. Während die Originale von Canon und Nikon im Handel ab 1.800 Euro zu haben sind, gehen die Linsen der Fremdhersteller in der Regel für deutlich weniger Geld über den Tisch. Bislang zumindest, denn Tamron ruft für das neue 70-200mm mit knapp 2.000 Euro (UVP) einen ungewöhnlich hohen Preis auf. Kann das Objektiv qualitativ mithalten? Absolut!
Das gegen Spitzwasser geschützte Gehäuse ist hochwertig verarbeitet und mit einer festen Länge von 188 mm recht kompakt. Zoom- und Fokusring laufen präzise und geschmeidig. Aufgebaut ist das Objektiv aus 23 Linsen, darunter ein XLD- (Extra Low Dispersion) und vier LD-(Low Dispersion) Glaselemente, die hervorragende optische Eigenschaften garantieren. Bereits bei Offenblende f/2,8 werden sehr gute 1326 Linienpaaren aufgelöst. Der beste Wert ergibt sich bei 70mm Blende f/5,6 mit 1442 Linienpaaren (Auflösungsleistung 83 %). Die hohe Bildschärfe bleibt bis in den Telebereich weitestgehend erhalten. Ebenfalls überzeugt haben uns der geringe Auflösungsverlust zu den Rändern hin und die kaum wahrnehmbare Verzeichnung. Und auch der Preis entwickelt sich positiv: Inzwischen ist Tamrons neues 70-200mm Zoom für rund 1.500 Euro im Handel. Super!