Weltweit gibt es rund 360 Millionen Menschen, die entweder sehr schlecht oder gar nichts hören können. Die meisten Hörenden verstehen aber keine Gebärdensprache, was die Verständigung enorm erschwert. Mit Kinect könnte das Problem beseitigt werden.
Forscher von Microsoft haben eine automatische Gebärdensprachen-Übersetzung auf Basis von Kinect entwickelt. Der Prototyp wandelt Zeichensprache in gesprochene Sprache und Text um und kann auch anders herum arbeiten. Dann werden animierte Gebärdensprache-Sequenzen erzeugt und auf dem Bildschirm angezeigt.
Der Kinect-Kamerasensor unter dem Display erkennt die Bewegungen der Person, die die Gebärdensprache beherrscht und wandelt sie in Texte und Wörter um. Im Juni 2011 veröffentlichte Microsoft ein Windows Entwicklungskit (SDK) für seine ursprünglich für die XBox gedachte Stereokamera. Seitdem werden immer wieder interessante Projekte damit realisiert.
Die beteiligten Forscher von Microsoft Asien und der Uni Peking betonten, dass es sich beim Kinect Sign Language Translator um einen Prototypen und nicht um ein fertiges Produkt handelt. Dennoch könnte künftig damit eine Brücke zwischen Menschen geschlagen werden, die nur eine der beiden Verständigungsmöglichkeiten beherrschen.
Doch mit dem System könnten auch unterschiedliche Gebärdensprachensysteme übersetzt werden. Denn dabei gibt es große Unterschiede. Die Forscher hoffen, dass sie die amerikanische und die chinesische Zeichensprache damit übersetzen können.
Mögliche Anwendungsorte für solche Übersetzungsmaschinen sind Arztpraxen und Krankenhäuser, wo sonst speziell geschulte Übersetzer arbeiten müssen, um die Kommunikation zwischen Kranken und Ärzten sicherzustellen. Auch im Job könnte das System gehörlosen Menschen enorme Vorteile verschaffen.