Acht Kerne, die richtig Dampf unter die Haube bringen, ein Akku, der sich drahtlos laden lässt und ein biegsames Display, das durch Gesten gesteuert wird: Seit Monaten kocht die Gerüchteküche zu Samsungs neuem Supersmartphone förmlich über. Wir haben zusammengefasst, was das koreanische Flaggschiff angeblich alles auf dem Kasten hat.
Die Einladungen sind verschickt, die Koffer gepackt und auch wir sind unterwegs nach New York. Denn morgen, am 14. März wird Samsung in der Radio City Hall in New York sein neues Highend-Smartphone, das Samsung Galaxy S4, vorstellen. Aktuellen Prognosen zufolge ist der Marktstart des neuen Topmodells für April dieses Jahres in Planung. Bis es soweit ist, geistern aber bereits unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Mock-Ups durchs Netz. Welche Technologien dürfen wir wirklich erwarten und welche der diskutierten Neuerungen sind tatsächlich erfolgsversprechend? Wir haben uns durch den Gerüchtedschungel geschlagen.
Flexibler 5-Zoll-Full-HD-Screen?
Bereits auf der CES 2013 gewährte Samsung einen ersten Blick auf den Prototypen eines flexiblen Displays, das den Smartphone-Markt künftig auf den Kopf stellen könnte. Die biegsamen Screens kommen nämlich nicht nur extrem robust daher, sondern machen auch völlig neue Smartphone-Designs möglich. Im Idealfall könnte das neue Galaxy bereits mit dem biegsamen OLED-Display Youm ausgestattet sein. Dass es Samsung aber wirklich gelingt, bis zum Launch des S4 die erforderlichen Produktionszahlen zusammenkratzen, ist aus unserer Sicht noch fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass Samsungs neues Highend-Gerät ein 4,8-Zoll großes Full-HD-Display, das mit 1920 x 1080 Pixeln auflöst, sein Eigen nennen wird. Damit würde das S4 nicht nur mit dem Sony Xperia Z Full-HD gleichziehen, sondern auch Grafiken ähnlich scharf darstellen wie die Retina-Displays aus dem Hause Apple.
Exynos 5 Octa-Prozessor: Die Kraft der acht Kerne
Neben dem superscharfen Display soll Samsungs kommendes Flaggschiff mit einem ungewöhnlich starken Prozessor punkten. Gerüchten zufolge wird das neue Smartphone nämlich von einer Exynos 5 Octa befeuert - die leistungsstarke CPU mit acht Kernen wurde ebenfalls auf der Elektronikmesse CES präsentiert. Ausgestattet ist der Prozessor mit vier Cortex-A7-Kernen, die weniger rechenintensive Prozesse übernehmen, und vier Cortex-A15-Kernen – letztere werden je nach Bedarf automatisch zu- bzw. abgeschaltet, um aufwändigere Rechenleistungen zu vollbringen. Der neue Prozessor sollte die Akkulaufzeit des Geräts deutlich erhöhen, da der Cortex-A7-Cluster weniger energiehungrig als herkömmliche Quadcore-Prozessoren ist. Neben dem Exynos 5 Octa ist allerdings auch ein klassischer Vierkerner im Gespräch. In einem auf rbmen.blogspot.sg veröffentlichten Benchmark-Ergebnis ist von einer Qualcomm-CPU mit vier Kernen, die mit 1,9-GHz taktet, die Rede.
Spitzenwerte in ersten Benchmarks
Seine ersten GLBenchmarks hat das Galaxy S4 offenbar schon mit Bravour bestritten. Auf der Webseite glbenchmark.com ist kürzlich ein erstes Testergebnis für ein Smartphone, das den Namen Samsung SHV-E300S trägt, aufgetaucht. Der Liste zufolge, bringt es das getestete Smartphone im GLBenchmark 2.5 Egypt HD C24Z16 – Offscreen auf 4672 Frames mit durchschnittlichen 41,3 Bildern pro Sekunde. Sollten die Werte zutreffen, lässt das S4 seine Kontrahenten Google Nexus 4 und HTC Butterfly in Sachen Grafikperformance weit hinter sich. Die performanten Ergebnisse bestätigt auch der AnTuTu-Benchmark, den das Smartphone offenbar unter dem Namen Samsung GT-I9505 hinter sich hat. Dort erreichte das Smartphone 24.317 Punkte und lässt damit seinen Vorgänger S3, mit 11.970 Punkten, weit hinter sich. Auch den NenaMark2 hat das S4 laut rbmen.blogspot.sg erfolgreich absolviert. Wie die Seite berichtet, wird auf dem Smartphone Android 4.2 vorinstalliert sein. In dem Test erreichte das Gerät einen Wert von 58,70 FPS.
Kamera-Upgrade
Bereits mit der Einführung des Galaxy S3 hat Samsung ordentlich an der Kameraschraube gedreht. Ähnliches wird nun von der neuesten Version des Android-Smartphones erwartet. Vermutet wird, dass eine 13-Megapixel-Kamera den 8-Megapixelsensor des S3 ablöst. Außerdem ist ein Sprung von der bisherigen f/2,6-Blende auf eine f/2,2 oder f/2,4 im Gespräch. Damit sollte die Knipse des neuen Galaxy um einiges lichtempfindlicher als die seines Vorgängers sein. Die Werte sind ebenfalls auf die Webseite sammobile zurückzuführen, welche die entsprechenden Daten in einem EXIF-Format entdeckt haben will. Auf Google+ wurden außerdem erste Fotos gesichtet, die angeblich mit dem Galaxy S4 aufgenommen wurden. Da die aufgenommenen Bilder durch die genutzten Fotodienste heruntergerechnet werden, lassen die Schnappschüsse leider noch keinen Rückschluss auf die Qualität der verwendeten Kamera zu.
Kabelloses Laden via Qi-Standard
Sowohl das Nexus 4 als auch das Lumia 920 können bereits kabellos mittels Qi-Induktionsladung mit Saft versorgt werden. Laut der koreanischen Website DDaily hat sich auch Samsung die Technologie zunutze gemacht und bietet die Option, das Galaxy S4 drahtlos via elektromagnetische Induktion zu betanken. Dazu muss der User das Gerät aber vermutlich mit einem speziellen Akkudeckel mit Magnetspule nachrüsten. Kompatible Ladeschalen finden sich inzwischen zuhauf auf dem Markt. Sollten sich die Gerüchte bestätigen, würde das Smartphone entgegen des allgemeinen Trends wieder mit einem auswechselbaren Akku in den Händlerregalen landen.
Nächster Meilenstein: Berührungslose Gestensteuerung
Auch erste Details zu den erwarteten Features will das Magazin DDaily bereits ausgegraben haben. Der südkoreanischen Seite zufolge wird das Galaxy S4 wie sein Vorgänger mit einem physischen Homebutton ausgestattet sein. Damit verneint das Magazin die bisherigen Gerüchte um ein All-Touch-Interface, mit dem Geräte wie das Google Nexus 4 ausgerüstet sind. Stattdessen soll das Samsung Galaxy S4 eine kontaktlose Gestensteuerung als Feature im Gepäck haben. Eine ähnliche Technologie brachte Sony bereits 2012 unter dem Namen Floating Touch mit seinem Xperia Sola unters Volk. Damit lässt sich das Smartphone ohne physischen Kontakt alleine durch Bewegungen bedienen. Ob das Galaxy S4 tatsächlich eine Gestensteuerung verbaut hat, lässt sich aktuell noch schwer einschätzen. Sollte das Gerücht zutreffen, würde Samsung mit seinem neuen Flaggschiff aber auf jeden Fall den nächsten Meilenstein seit der Einführung der Smartphone-Steuerung erreichen.
Augensteuerung dank Eyescroll
Gucken statt Tippen: Wie die New York Times berichtet, soll das S4 seinem Nutzer die Wünsche wortwörtlich von den Augen ablesen. Dazu soll die Kamera den User durch die Frontkamera erfasst halten. Sobald dessen Blicke am Displayrand ankommen, blättert das Smartphone selbstständig auf die nächste Seite. Laut der Times soll Samsung die „Eye Scroll“-Technologie auch als Patent für andere Devices wie Kameras eingereicht haben.
So schaut‘s aus
In Sachen Design des Galaxy S4 wird Samsung vermutlich seiner Galaxy-Linie treu bleiben. Erwartet wird daher ein schlankes Kunststoffgehäuse aus Polycarbonat mit abgerundeten Ecken. Wir hoffen allerdings auf eine etwas griffigere Haptik, als wir sie vom rutschfreudigen Samsung Galaxy S3 kennen. In einem chinesischen Forum sind bereits erste Bilder vom Samsung Galaxy S IV GT-I9502 aufgetaucht. Offizielle Angaben von Samsung bezüglich der Optik des S4 gibt es aber derzeit natürlich noch nicht. Wie das Blog allaboutsamsung.de berichtet, hat dafür jüngst ein erstes Hands-On zum neuen Samsung-Flaggschiff seinen Weg ins Netz gefunden. Das vorgeführte Gerät verfügt über zwei SIM-Slots, eine 12-Megapixel-Kamera die Fotos mit einer Auflösung von 4128 x 3096 knipsen kann und Android 4.2.1. Während einige Nutzer berichten, dass es sich dabei um einen Fake handelt, der bereits seit mehreren Tagen das Internet unsicher macht, behaupten andere, dass es sich um einen tatsächlichen Leak handelt.