Einige Smartwatches wie die Galaxy Gear sind bereits Realität – um andere wie Apples vermeintliche iWatch kursieren noch jede Menge Gerüchte. Während die einen mit Pulsmesser ausgestattet sind, dienen wiederum andere zum Lesen von Mails. Da der Funktionsumfang von Smartwatch zu Smartwatch variiert, stellt sich die Frage: Welche Computer-Uhr passt eigentlich zu welchem Typ? Wir lösen das Rätsel.
„Entschuldigung, wissen Sie zufällig wie spät es ist?“ – auf diese Frage hin zücken die meisten Leute mittlerweile ihr Smartphone anstatt einen Blick auf das Handgelenk zu werfen, denn Handys haben schon seit langem den traditionellen Chronographen abgelöst. Das könnte sich in naher Zukunft allerdings wieder ändern – doch dieses Mal sind es Smartwatches, die den Smartphones den Rang ablaufen könnten.
Bei Smartwatches handelt es um eine Armbanduhr, die über einen Touchscreen verfügt, der neben der Uhrzeit beispielsweise über eine Internet-Verbindung Kartenmaterial zur besseren Orientierung für unterwegs sowie die Geschwindigkeit beim Joggen anzeigt oder kleine Video-Clips für die Unterhaltung im Wartezimmer abspielt. Im Grunde genommen sind das alles Funktionen, die die unterschiedlichen Smartphones bereits beherrschen.
Und dennoch liegen Smartwatches derzeit hoch im Trend – dies ist in erster Linie auf ihre Größe, Form und den Tragekomfort zurück zu führen. Gerade diese Aspekte haben Hersteller dazu motiviert, Smartwatches Funktionen zu spendieren, die sich vom Smartphone abheben, um somit unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Aber für wen eignet sich denn nun eigentlich eine Smartwatch und in welchen Momenten erleichtert sie das Leben?
Mehr als nur ein Pulsmesser für Sportler
Im Gegensatz zu einem Smartphone in einer Oberarmhalterung oder in der Hosentasche, kommt dem Sportbegeistern eine Smartwatch in vielen Punkten entgegen. Trägt ein Jogger sie am Handgelenkt und ist die Smartwatch mit einem entsprechenden Sensor ausgestattet, misst sie die Pulsfrequenz und stellt somit sicher, dass der Sportler seine Leibesertüchtigung nicht übertreibt. Bislang existiert kein Smartphone, das eine vergleichbare Funktion erfüllt.
Die kürzlich von Adidas vorgestellte Smartwatch miCoach SMART RUN hat es auf diesen Zweck abgesehen. Auch die sich bislang noch aus Gerüchten zusammensetzende Apple iWatch soll über diese und andere Funktionen wie etwa einen Kalorienzähler verfügen. Samsung hat diese Ideen bei seiner Smartwatch Galaxy Gear bereits weitgehend realisiert – und mal ganz davon abgesehen ist es schlichtweg bequemer, beim Sport einen derartigen Wegbegleiter am Handgelenkt anstatt ein Smartphone in der Hosentasche mit sich herum zu tragen, das ständig Gefahr läuft herauszufallen.
Diskreter Partner für Geschäftsleute
Klingelt das Smartphone während einer wichtigen Geschäftsbesprechung, ist das äußerst nervig, denn wer immer auch gerade seinen Gedanken kundtut, wird dadurch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit aus dem Konzept gebracht. Smartwatches sorgen hier für deutlich mehr Diskretion. Anstatt das Handy aus der Tasche und sich gleichzeitig den Zorn der anderen zu zuziehen, um eine SMS oder Mails zu lesen, genügt bei der Smartwatch ein unauffälliger Blick auf das Handgelenk – denn mal ganz ehrlich, ein schweifender Blick auf eine Smartwatch erregt weniger Aufmerksamkeit und Ärger als ein Smartphone herauszuholen, es einzuschalten, die Mail-App aufzurufen und sich durch das Menü zu tippen.
Die Galaxy Gear bietet bereits einen Mail-Client, wobei sich dieser aufgrund der geringen Display-Größe nicht für längere Mails oder Bilder im Anhang eignet. Da dieser bei der Galaxy Gear zu den Standardfunktionen gehört, ist davon auszugehen, dass viele künftige Smartwatches diesen ebenfalls mitbringen werden.
Treuer Wegbegleiter für Globetrotter
Egal ob Nah- oder Fernreisen, Smartphones funken mittlerweile so ziemlich in jedem Land und eignen sich daher als idealer Wegbegleiter. Kartenmaterial in Verbindung mit einer GPS-Antenne führen dabei schnell zum Ziel. Einen Nachteil haben Smartphones gegenüber Smartwatches jedoch: Sie gehen leichter verloren. Und sitzt ein Handy mal locker in der Tasche, kann es schnell zur Beute für Langfinger werden.
Smartwatches wiederum umgreifen das Handgelenk. Da bedarf es schon einem hohen Maß an Ungeschick oder Diebeskunst, um eine Smartwatch vom Handgelenk, das nicht nur ständig in Bewegung und somit nah am Körper, sondern sich auch im unmittelbaren Blickfeld befindet, zu klauen. Für den Globetrotter eignet sich somit die GEAK Watch, da sie nicht nur am Handgelenkt befestigt ist, sondern zudem über eine integrierte GPS-Antenne in Kombination mit Google Maps oder einer anderen Karten-App aus dem Google Play Store den Nutzer ans Ziel lotst.
Geek-Spielzeug für Science-Fiction-Nostalgiker
„K.I.T.T., ich brauche dich!“ Dieser Satz dürfte vielen bekannt sein – vor allem denjenigen, die in den 80er-Jahren die Kultserie Knight Rider rauf- und runtergeguckt haben. Wurde es brenzlich, rief David Hasselhoff alias Michael Knight K.I.T.T. über seine Armbanduhr um Hilfe, worauf der schwarze Pontiac Trans AM wie von Geisterhand gesteuert angerast kam. Was damals als fantastische Utopie galt, setzen Smartwatches nun in die Realität um. Im Inneren einiger dieser Computer-Uhren ist eine SIM-Karte verbaut, so dass Smartwatches Gespräche und Daten über das Mobilfunknetz empfangen und senden können. Anderen wiederum mangelt es (noch) an dieser Vorrichtung und somit funken diese bislang nur in Verbindung mit einem Smartphone, das sich via Bluetooth mit der Smartwatch vernetzt.
Während beispielsweise die Samsung S Watch Anrufe via Bluetooth an ein entsprechendes Headset weitergibt, kursieren im Internet immer wieder Videos und Bilder von Smartwatches auf denen sogar eine Video-Telefonie-Software wie Skype zu sehen ist. Gerade diese Art von moderner Kommunikation erinnert stark an Science Fiction Serien, die vor rund 30 Jahren über die Röhre flimmerten.